SMS – wie geht es weiter mit den Kurzmitteilungen?

Die SMS war mal ein Liebling der Deutschen. In Hochzeiten (etwa 2010 bis 2012) verschickten alle deutschen Nutzer zusammen bis zu 60 Milliarden SMS pro Jahr. Mittlerweile ist es allerdings deutlich ruhiger geworden und die SMS steht zunehmend weniger im Fokus. Seit den Hochzeiten 2012 sind die Anzahl der SMS deutlich weniger geworden und es sieht nicht so aus, als würde sich der Rückgang verlangsamen oder umkehren.

SMS – wie geht es weiter mit den Kurzmitteilungen?

SMS – wie geht es weiter mit den Kurzmitteilungen?


Die versendeten SMS pro Jahr im Überblick:

• 2010: 41,5 Milliarden SMS
• 2011: 54,9 Milliarden SMS
• 2012: 59,8 Milliarden SMS
• 2013: 37,9 Milliarden SMS
• 2014: 22,3 Milliarden SMS
• 2015: 16,6 Milliarden SMS

Quelle: Bundesnetzagentur

Geht der Trend so weiter könnten im Jahr 2016 zum ersten Mal seit 2000 weniger als 10 Milliarden SMS versendet werden.

Der Grund für den Rückgang sind vor allem die modernen Messenger-Dienste. Sowohl WhatsApp als auch die anderen Messenger werden immer mehr statt der SMS genutzt und die Vorteile liegen auf der Hand: WhatsApp und Co. sind kostenlos, einfach zu bedienen und eignen sich neben Text auch für andere Inhalte. So können auch Videos oder Musik per WhatsApp verschickt werden. Geburtstagsgrüße, Liebeserklärungen oder einfach nur Stimmungen können damit viel besser übertragen werden.

Die Anbieter haben reagiert: immer weniger SMS Flat

Diese Entwicklung macht auch vor den Tarifen und Flatrates nicht halt. Bei den Allnet Flat sind bei vielen Anbietern SMS Flatrates gleich mit inklusive, weil die Mobilfunk-Betreiber wissen, dass hier ohnehin kaum noch hohe Kosten entstehen. Daher kann man so eine Flat auch für einen geringen Pauschalpreis mit einbauen – egal ob die Kunden sie überhaupt noch benötigen oder nicht.
Bei den aktuellen, modernen Prepaid Tarifen hat man die SMS Flatrate dagegen fast immer bereits weg rationalisiert. Congstar bietet sie beispielsweise gar nicht mehr an und hat sie durch SMS Optionen ersetzt. 100 SMS bekommt man bei der Prepaidkarte bereits ab 2 Euro, das macht umgerechnet nur noch 2 Cent pro SMS. Eine ähnliche Konstruktion findet man bei den Prepaidtarifen von FYVE. Der Discounter im Vodafone Netz bietet nur noch ein SMS Paket an. 100 SMS kosten hier allerdings noch stattliche 5 Euro und sind damit mehr als doppelt so teuer wie die Angebote bei Congstar.
Insgesamt gesehen werden wohl aber auch die günstigeren Preise und Flatrates die SMS kaum noch retten können, denn auch eine billige SMS ist immer noch teurer als eine kostenlose Nachricht über WhatsApp. Allerdings gibt es durchaus einen Trost: ganz Aussterben werden SMS wohl auf absehbare Zeit nicht. Viele automatische Dienste arbeiten mit SMS als Nachrichtendienst und verschicken Meldungen, wenn Prozesse beendet sind. Einige Anbieter nutzen SMS als Identifizierung von Kunden oder senden Informationen über den Bestellverlauf per SMS. Diese Dienste lassen sich nicht einfach auf Messenger umstellen und daher wird es zumindest diese Form der SMS auch weiterhin noch geben.
Für die reine private SMS wird es dagegen keine wirkliche Zukunft geben, denn die meisten Anbieter haben bereits den Nachfolger (JOYN) an den Start gebracht und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis SMS durch andere Dienste komplett ersetzt wird.